Die 4 Monats-Schlafregression – Warum der Schlaf deines Babys um den vierten Lebensmonat herausfordernd wird

Die 4 Monats-Schlafregression – Warum der Schlaf deines Babys um den vierten Lebensmonat herausfordernd wird

Um den 4. Lebensmonat merkst Du bei deinem Baby große Entwicklungsschritte. Es wird aufmerksamer und nimmt seine Umgebung mehr wahr und auch der Schlaf verändert sich. Vielleicht kann dein Kleines plötzlich nicht mehr einschlafen oder wacht nachts wieder häufiger auf. Der Grund dahinter nennt sich 4 Monats-Schlafregression. Das ist ein wichtiger und entscheidender Schritt in der Schlafentwicklung, denn um den 4. Lebensmonat herum wechseln unsere Babys vom Neugeborenen-Schlafmuster in weiter entwickelte Schlafmuster, die denen von uns Erwachsenen ähneln.

Inhaltsverzeichnis: 
  1. Was ist die 4 Monats-Schlafregression?
  2. Der neue Schlafzyklus ab dem 4. Lebensmonat
  3. Warum die 4 Monats-Schlafregression zum Schlafproblem werden kann
  4. Wie kannst du deinem Baby dabei helfen, bei einer Regression besser zu schlafen?
  5. Das selbstständige Einschlafen       
  6. Meine Tipps bei einer Schlafregression, damit ihr alle wieder mehr Schlaf bekommt
  7. Regression = Entwicklungsschritt

 

1. Was ist die 4 Monats-Schlafregression?

Um den 4. Lebensmonat herum verändern sich die Schlafzyklen Deines Babys und es verbringt nun mehr Phasen im leichten Schlaf.
Der Schlaf deines Babys verläuft nun in 5 Phasen:

  • Non-REM Phasen 1 und 2
    Das sind die Leichtschlafphasen, Dein Baby verbringt etwa die Hälfte seines Schlafs in diesem leichten Schlaf. Wenn Dein Kleines in Phase 2 ist und ein Geräusch hört, reagieren die Gehirnströme zwar darauf, es wird aber nicht unbedingt ganz davon wach.
  • Non-REM Phasen 3 und 4
    Das sind die regenerativen Tiefschlafphasen, auch „slow wave“ genannt, die vor allem das erste Drittel des Nachtschlafs dominieren. Das ist auch meist der Schlaf, den Babys gut zusammenhängend schlafen.
  • REM Phase (Rapid Eye Movement)
    REM Schlaf ist ein leichter Schlaf, aber er unterscheidet sich von den anderen Leichtschlafphasen. Im REM-Schlaf träumen wir.

2. Der neue Schlafzyklus ab dem 4. Lebensmonat

Diese 5 Phasen zusammen ergeben einen Schlafzyklus, welchen wir Erwachsene und nun auch Dein Baby ab ca. dem 4. Lebensmonat mehrmals in der Nacht durchläuft. Ein Zyklus dauert 60-120 Minuten, zum Abschluss des Schlafzyklus wird man kurz wach. Wir wachen auf und prüfen ob alles unverändert ist. Du und ich, wir können uns daran meist gar nicht erinnern, suchen eine gemütliche Schlafposition und schlafen weiter. Was heißt das für Dein Baby? Auch Dein Baby wacht nach dem Abschluss des Schlafzyklus (alle 60, 90 oder 120 Minuten) auf und kann dann vielleicht nicht mehr in den Schlaf finden.  

3. Warum die 4 Monats-Schlafregression zum Schlafproblem werden kann

Nicht nur der Schlaf verändert sich um den 4. Monat, zeitgleich zur Regression gibt es auch einige große Entwicklungsschritte. Dein Kleines ist mit vier Monaten nun aufmerksamer, aktiver und wacher. Es bemerkt plötzlich so viel mehr: Das Müllauto fährt lautstark in der Straße, das Handy von Mama blinkt, die große Schwester läuft rum. All diese aufregenden Dinge, die vorher in der kleinen Welt Deines Babys nur im Hintergrund passiert sind, erfasst es nun viel besser und findet das zu Beispiel alles viel viel spannender als zu trinken. Daher ist es auch ganz häufig, dass die Kleinen tagsüber abgelenkt sind und weniger trinken.

Also, Dein Baby hat nun:

  1. einen neuen Schlafzyklus mit kurzen Aufwach-Phasen
    und
  2. es ist tagsüber abgelenkt und trinkt nicht so gut oder schlechter.

Was passiert dann nachts? Dein Baby wacht aufgrund des neuen Schlafzyklus alle 60-120 Minuten auf und hat dann wirklich Hunger (weil es tagsüber ja nicht gut getrunken hat). Schon entsteht ein kleiner Teufelskreis, der zu häufigen Füttern nachts führt und dazu, dass Dein Kleines tagsüber weniger Hunger hat, da es ja nachts mehr getrunken hat.  

4. Wie kannst du deinem Baby helfen, bei einer Regression besser zu schlafen?

Dazu müssen wir darüber sprechen, wie Dein Kleines einschläft. Viele Babys werden in den Schlaf getragen, geschuckelt, gewippt, gestillt oder gefüttert. Wenn es Dein Baby nur so kennt einzuschlafen, dann kann es leider durch die vier Monats Schlafregression und dem neuen Schlafzyklus dazu kommen, dass es – immer wenn es aufwacht – genau diese Hilfe zum Einschlafen wieder braucht, mit der es eingeschlafen ist.  

5. Das selbstständige Einschlafen

Es ist also entscheidend, wie Dein Baby einschläft damit es nun durch den neuen Schlafzyklus der vier Monats-Schlafregression und dem häufigen Aufwachen selbständig wieder einschlafen kann. Genau daher ist es ein großer Vorteil, wenn Du Dein Kleines schläfrig aber noch nicht ganz eingeschlafen ins Bett legst. So, dass es merkt “ich schlafe im Bettchen ein“. Ja ich weiß sehr gut, dass das selbständige Einschlafen oft die größte Herausforderung ist. Aber das macht den Unterschied und es lohnt sich so sehr, lieber früher als später diese Fähigkeit zu fördern.

6. Meine Tipps bei einer Schlafregression, damit ihr alle wieder mehr Schlaf bekommt

  • Schaffe die beste Schlafumgebung und achte darauf, dass Dein Kleines nicht durch Helligkeit wach gehalten wird. Kleine Babys haben keine Angst vor Dunkelheit, reagieren aber sehr stark auf Helligkeit. Daher: je dunkler die Schlafumgebung ist, desto besser!
  • Dein Kleines wird in dieser Umstellungsphase vielleicht weniger schlafen als es eigentlich bräuchte. Wenn es tagsüber nur wenig oder kurz geschlafen hat oder nachts häufig wach wird, kannst Du Dein Baby abends früher ins Bett bringen. Der Nachtschlaf ist regenerativer als Tagschlaf und so kann Dein Kleines etwas Schlaf nachholen.
  • Um den 4. Lebensmonat entwickelt sich Dein Baby in großen Schritten weiter. Es wird vielleicht versuchen, sich bereits umzudrehen – dieser Meilenstein findet meist zeitgleich mit der 4 Monats Regression statt. Achte darauf, dass Dein Kleines solche neuen Fähigkeiten am Tag ganz viel üben kann, so dass es nachts nicht trainieren muss.
  • Es ist so wichtig, dass Dein Kleines am Tag genug trinkt und die Trinkabstände tagsüber nicht zu groß sind. Während einer Schlafregression wollen einige Babys häufiger trinken – füttere Dein Baby immer, wenn es hungrig ist!
  • Solange Dein Baby sich nicht alleine umdrehen kann, rate ich Dir, es zu pucken. Das kann den Schlaf der Kleinen sehr unterstützen. Wenn das Pucken für euch nicht in Frage kommt oder sich dein Baby schon drehen kann, ist der Übergangsschlafsack von Wombambino ideal. Dein Kleines hat genug Bewegungsfreiheit und trotzdem noch eine Begrenzung.
  • Du willst mehr über die 4-Monats-Regression erfahren und sanfte Strategien kennenlernen, um Deinem Kleinen zu helfen, (wieder) gut zu schlafen? Dann habe ich was für Dich: Mein Online Kurs zur Regression gibt Dir konkrete Hilfen und Wege zur Hand, die euch in den kommenden Monaten unterstützen werden.

7. Regression = Entwicklungsschritt 

Es gibt mehrere Schlafregressionen in den ersten zwei Lebensjahren, sie finden in der Regel um den 4. Monat, mit 8 Monaten, zum ersten Geburtstag, mit 18 Monaten und mit 24 Monaten statt. Da die 4 Monats-Schlafregression die Erste ist, ist sie für die meisten Eltern eine große Herausforderung. Die Bezeichnung "Regression" ist aber eigentlich irreführend, da Regression für Rückgang steht – dabei ist es eher eine Weiterentwicklung, die Dein Baby damit erreicht. Eine Schlafregression ist gut, denn sie zeigt, dass sich Dein Baby und sein Schlaf weiterentwickeln.

 

Gastbeitrag von Victoria Kinga Lamprecht von Kingababy: 
Instagram: kingababy_schlafberatung

Website: https://www.kingababy.de