Welche Schlafregressionen gibt es im ersten Lebensjahr?

Welche Schlafregressionen gibt es im ersten Lebensjahr?

Dein Baby hat seit seiner Geburt eigentlich ganz gut geschlafen? Du dachtest bereits, dass Babyschlaf kein Thema bei euch wird? Doch nach vier Monaten war alles anders? Vielleicht ist dein Baby schon etwas älter und entdeckt gerade seine motorischen Fähigkeiten? Nachts sitzt es lieber im Bett oder zieht sich an den Gitterstäben hoch, statt zu schlafen?

Im ersten Lebensjahr folgt ein Entwicklungssprung auf den nächsten. Besonders um den 4., 8. und 12. Lebensmonat können diese Phasen so intensiv sein, dass der Schlaf der Kleinen unruhig wird. Treten die Veränderungen plötzlich auf und dauern über mehrere Wochen an, steckt wahrscheinlich eine Schlafregression dahinter.

 Inhaltsverzeichnis: 
  1. Was passiert bei der 4-Monatsregression?
  2. Was passiert bei der 8-Monatsregression?
  3. Was passiert bei der 12-Monatsregression?

 

Mutter, die Baby auf dem Arm hält

1. Was passiert bei der 4-Monatsregression?

Die Neugeborenenzeit geht mit dem Abschluss des 3. Lebensmonats zu Ende. Dein Baby kann nun genauso weit sehen wie du, es erkennt Gesichter, nimmt Sprache wahr und experimentiert mit seinen ersten Lauten. Kognitiv passiert also eine ganze Menge bei deinem Baby. Auch motorisch macht dein Baby große Fortschritte und beginnt, zu greifen und sich zu drehen. Außerdem beginnt die orale Phase, in der dein Baby alles mit seinem Mund und seiner Zunge erforscht. Dein Baby ist also insgesamt aktiver und nimmt seine Umwelt viel bewusster wahr. Viele Babys finden es in dieser Zeit viel zu spannend, um zu trinken oder zu schlafen.

Zwischen dem 3. und 5. Lebensmonat entwickelt sich der Schlafzyklus deines Babys zu dem Schlafzyklus, den auch wir Erwachsene haben. Diese Entwicklung kann auch bis in den 6. Lebensmonat hinein andauern. Der neue Schlafzyklus verläuft in fünf Schlafphasen mit Leicht- und Tiefschlafphasen. Konkret entwickelt Dein Baby einen Schlafzyklus bestehend aus REM- und Non-REM-Schlafphasen.

  • REM-Schlaf

Der Schlafzyklus startet mit einer REM-Phase. REM steht für Rapid Eye Movement und heißt so, weil sich bei Erwachsenen während dieser Schlafphase die Bewegung der Augen unter geschlossenen Liedern beobachten lässt. Bei Babys kann sich während dieser Schlafphase der ganze Körper in Bewegung befinden. Manche Babys geben auch Laute von sich oder öffnen sogar die Augen, obwohl sie schlafen.

  • Non-REM-Schlaf

Nach dem REM-Schlaf gleitet dein Baby in die Non-REM-Schlafphasen. Der Non-REM-Schlaf besteht wiederum aus unterschiedlichen Schlaftiefenphasen. Die ersten beiden Schlaftiefenphasen des Non-REM-Schlafs sind Leichtschlafphasen. Wenn du versuchst, dein Baby in der ersten Phase abzulegen, wird es vermutlich aufwachen. Die Phasen 3 und 4 des Non-REM-Schlafs sind die Tiefschlafphasen, die dein Baby vor allem im ersten Drittel der Nacht durchläuft. Hier findet der regenerative Tiefschlaf statt.

Hat dein Baby einmal alle Schlafphasen des REM- und Non-REN-Schlafs durchlaufen, spricht man von einem Schlafzyklus. Ein Schlafzyklus dauert bei Babys 45-60 Minuten, bei Erwachsenen 90-120 Minuten. Am Ende eines Schlafzyklus erfolgt ein kurzes Zwischenerwachen. Hier führt dein Baby einen Sicherheitscheck durch und prüft, ob alles in Ordnung ist. Um danach wieder selbständig in den Schlaf zu finden, braucht dein Baby die Fähigkeit Schlafzyklen miteinander zu verbinden. Wann sich diese Fähigkeit entwickelt, hängt u.a. von verschiedenen Reifungsprozessen des Gehirns ab, die dein Baby in seiner Entwicklung durchläuft.

2. Was passiert bei der 8-Monatsregression?

Zwischen dem 8. und 10. Monat macht dein Baby erneut große Fortschritte. Dein Baby wird mobiler: es beginnt zu robben und zu krabbeln, es sitzt aufrecht und versucht vielleicht sogar schon, sich hochzuziehen. Hierdurch erlebt es die Welt aus einer neuen Perspektive und gelangt an Dinge, die vorher unerreichbar schienen. Der Bewegungsradius deines Babys vergrößert sich enorm und es kann selbst entscheiden und steuern, wohin es sich bewegen möchte.

Auch kognitiv macht dein Baby neue Entwicklungen durch. Es entwickelt die Fähigkeit, Dinge aufeinander zu stapeln und lernt Kategorien kennen. Das heißt, es erkennt z.B. Tiere, Menschen und andere Dinge und ordnet sie entsprechenden Gruppen zu.

Viele Babys erleben in dieser Zeit den ersten Schub an Trennungsangst. Dies hängt damit zusammen, dass dein Baby das erste Mal begreift, dass Dinge oder Personen auch dann weiter existieren, wenn es sie nicht sieht. Dein Baby versteht also, dass du und andere Personen sich von ihm wegbewegen können. Du kannst dein Baby in dieser Phase unterstützen, indem du die Trennung spielerisch mit ihm übst (z.B. Kuck-Kuck-Spiel, hinter der Couch verstecken und lachend wieder auftauchen).

3. Was passiert bei der 12-Monatsregression?

Ein neuer Meilenstein im Leben deines Babys ist erreicht: Es wird ein Jahr alt! Im Alter zwischen 11 und 13 Monate macht dein Baby erneut einen großen Entwicklungssprung. Viele Babys beginnen in dieser Zeit, sich hochzuziehen und unternehmen erste Laufversuche.

Zudem entwickelt sich die Sprache und häufig fallen die ersten Worte in diese Zeit. Dein Kind hat außerdem gelernt, Dinge in Verbindung zu setzen und kann zum Beispiel die Laute von Tieren nachahmen, die in einem Bilderbuch abgebildet sind.

Aber auch drumherum ist bei vielen Familien eine Menge los. Bei vielen Familien endet die Elternzeit und die Eingewöhnung in einer Krippe oder bei einer Tagesmutter steht an. Hier treten oftmals erneut Trennungsängste auf, die vor allem das Einschlafen erschweren können. Dein Baby erlebt in dieser Zeit viele neue Reize, die es auch nachts verarbeitet. Dies kann den Schlaf unruhiger werden lassen. Einigen Kindern fällt es so schwer, sich von den Geschehnissen des Tages zu lösen, dass sie in dieser Zeit nur einen statt zwei Tagschläfen machen. Biete aber trotzdem weiterhin einen zusätzlichen Schlaf an. Die meisten Kinder kehren nach einer gewissen Zeit zu zwei Tagschläfchen zurück.

Welche Schlafregressionen nun im zweiten Lebensjahr deines Babys folgen, kannst du hier nachlesen.

 

Gastbeitrag von Jana und Linda von Schlaf gut Mini:
Instagram: schlafgutmini_babyschlaf

Website: www.schlafgutmini.de