Wie schlafen Neugeborene und wie kannst du dabei helfen?

Wie schlafen Neugeborene und wie kannst du dabei helfen?

Du bist schwanger und fragst dich, wie der Schlaf mit deinem Neugeborenen aussieht? Oder du bist frische Mama und verunsichert, wie dein Baby schlafen sollte? Ich bin Jovana – ganzheitliche Schlafberaterin für Babys und Kleinkinder. Hier erfährst du, wie Neugeborene schlafen, wie du sie beruhigen kannst und was das Thema Pucken mit Babyschlaf zu tun hat.

Inhaltsverzeichnis: 
  1. Wie schlafen Neugeborene?
  2. Wie viel Schlaf braucht mein Baby?
  3. Wie lange kann mein Baby wach sein?
  4. Wie kann ich meinem Baby beim Einschlafen helfen?
  5. Mein Baby weint trotzdem und lässt sich nicht ablegen
  6. Wie geht es ohne Pucken weiter?

 

1. Wie schlafen Neugeborene?

Wenn dein Baby auf die Welt kommt, kennt es noch keinen Tag- und Nachtrhythmus. Alles ist neu und auch die warme und enge Umgebung von Mamas Bauch ist nicht mehr da. Neugeborene schlafen zwar 15-18 Stunden am Tag, allerdings werden sie während dieser Zeit auch häufig wach. Damit sich dein Baby nach und nach daran gewöhnt nachts mehr zu schlafen als tagsüber, solltest du es tagsüber im Hellen schlafen lassen und abends bereits zwischen 19-21 Uhr ins dunkle Schlafzimmer legen. Der Plan ist, dass dein Baby ca. 11-12 Stunden im Dunkeln nachts schläft und die anderen 12-13 Stunden im Hellen ist. 

Dein Neugeborenes hat nur zwei Schlafphasen. Den REM (Traumschlaf) und Non-REM (Tiefschlaf). Dir wird schon aufgefallen sein, dass dein Baby manchmal sehr tief und fest schläft und ihm alles egal ist. Die Atmung deines Babys ist sehr tief und regelmäßig und es bewegt sich nicht im Schlaf. Hast du dich auch schon dabei erwischt, dass du überprüfst, ob dein Baby überhaupt noch atmet? Das ist die Tiefschlafphase. In der anderen Phase – der Traumschlafphase – atmet dein Baby sehr unregelmäßig und bewegt sich im Schlaf. Du dachtest bestimmt schon, dass es gar nicht richtig schläft, sondern wach ist. Aber dein Baby schläft und träumt. Es verarbeitet all die neuen Eindrücke, dabei bewegt es sich und du kannst auch die Bewegung der Augen unter den Augenlidern sehen, wenn du genau hinguckst.

2. Wie viel Schlaf braucht mein Baby?

Die meisten Neugeborenen brauchen 15-18 Stunden Schlaf in 24 Stunden. Der Schlafbedarf bei Neugeborenen ist noch sehr unterschiedlich. Ein Schläfchen von 30 Minuten ist genauso normal, wie ein Schläfchen von 3 Stunden. Nach 3 Stunden solltest du dein Baby lieber wecken, damit es trinkt. Es ist wichtig, dass dein Baby in den ersten Wochen ausreichend Kalorien zu sich nimmt und entsprechend Gewicht zunimmt. 

3. Wie lange kann mein Baby wach sein? 

Für dein Baby ist alles neu und anstrengend. Es braucht sehr viel Schlaf. Wie lange dein Baby wach sein kann, zeigt dir die sogenannte Wachzeit. Die Wachzeit in den ersten 0-6 Wochen liegt bei nur 45-60 Minuten. Nach 45-60 Minuten (inklusive Trinken) solltest du deinem Säugling wieder ein Schläfchen anbieten, damit es nicht übermüdet. In den ersten drei Monaten steigert sich die Wachzeit auf ca. 1,5 Stunden. 

4. Wie kann ich meinem Baby beim Einschlafen helfen? 

Viele Babys müssen sich erst an unsere Welt gewöhnen. Sie vermissen die Enge von Mamas Bauch und sind schnell überreizt. In den ersten Wochen kann es deinem Baby sehr helfen, wenn du es puckst. Das heißt, dass du es schön eng in einen Pucksack oder ein Pucktuch wickelst. Dein Baby fühlt sich an den Mutterleib erinnert und auch die wild fuchtelnden Arme können es nicht aufwecken. Es kann sein, dass dein Baby beim Pucken anfangs weint, aber gib ihm etwas Zeit, dann wird es sich daran gewöhnen und es sogar genießen. 

5. Mein Baby weint trotzdem und lässt sich nicht ablegen

Du hast dein Baby schon fest gepuckt, aber es möchte trotzdem nicht schlafen? Dann rate ich dir, dass du dein Baby mit den 5S von Dr. Harvey Karp beruhigst. Wenn dein Baby abends unruhig ist und vielleicht sogar übermüdet, versuche es mit der 5S Methode zu beruhigen:

  1. Swaddle (Pucken): Pucke dein Baby. Es ist wichtig, dass der Pucksack eng sitzt. Achtung, du solltest dein Baby jedoch nicht mehr pucken, wenn es anfängt sich zu drehen. Hierzu später mehr. 
  2. Seitenlage: Die meisten Babys fühlen sich in der Seitenlage wohler. Nimm dein Baby auf den Arm und halte es in der Seitenlage zu dir gedreht. Du kannst es auch im Liegen in die Seitenlage bringen, allerdings solltest du es wieder auf den Rücken drehen, sobald es eingeschlafen ist.
  3. Shhh Laute: Beruhige dein Baby mit Shhh-Lauten. Diese erinnern dein Baby an die Geräusche im Bauch. Du kannst auch weißes Rauschen nutzen – dieses solltest du allerdings während des gesamten Schlafes laufen lassen. Ich empfehle sehr monotones Rauschen ohne Höhen und Tiefen. Wusstest du, dass Weißes Rauschen auch bei Erwachsenen gut helfen kann? 
  4. Schaukeln: Schaukel dein Baby sanft hin und her. Auch dies erinnert an die Bewegungen im Mutterleib. Sollte dein Baby im Bett liegen, kannst du auch eine Hand auf den Bauch legen und dein Baby so leicht wackeln. 
  5. Suck (Nuckeln): Neugeborene haben einen starken Saugreflex. Saugen beruhigt sie. Deswegen kannst du deinen Finger oder einen Schnuller zum Nuckeln anbieten. Biete den Schnuller erst an, wenn das Stillen gut funktioniert. 

Wenn du diese 5 Schritte machst, wird sich dein Baby beruhigen. Es klappt nicht sofort, aber je häufiger du übst, desto besser wird es. Die Methode soll nicht dazu dienen, dass dein Baby einschläft, aber es wird sich dadurch leichter beruhigen. Wenn sich dein Baby beruhigt hat, versuche es immer mal wieder wach abzulegen, damit die 5S nicht zu so genannten Schlafassoziationen werden. Du kannst starten, indem du dein Baby sehr schläfrig ablegst und mit der Zeit es immer wacher versuchst. Auch dein Baby muss erst lernen, wie es schlafen kann. 

6. Wie geht es ohne Pucken weiter?

Dein Baby schläft gepuckt gut, aber jetzt fängt es an sich zu drehen? Du bist verunsichert, weil du nicht weißt, wie dein Baby ohne Pucken schlafen kann? Dann hilf deinem Baby bei der Entwöhnung. Ich empfehle den Eltern den Wombi Babyschlafsack als Übergangslösung. Dein Baby hat ausreichend Bewegungsfreiheit, aber gleichzeitig kannst du die Händchen noch leicht verpacken, so dass eine gewisse Enge und Sicherheit gegeben wird. Alternativ kannst du dein Baby auch nach und nach entpucken. Du fängst mit einem Arm an und nach ein paar Tagen entpuckst du auch den zweiten Arm. Diese langsame Methode kannst du nur anwenden, wenn sich dein Baby noch nicht dreht. 

Ich hoffe, dass dir mein Beitrag hilft und für mehr Entspannung im Babyalltag sorgt! Falls du auf der Suche nach weiteren Tipps für gesunden Babyschlaf bist oder eine individuelle Beratung wünschst, kannst du dich gerne bei mir melden! Zusammen sorgen wir für mehr Schlaf in deiner Familie!

 

Gastbeitrag von Jovana Witte von Tiny Dreamer:
Instagramtinydreamer_sleep

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